Usedom 2015

Balmer See vom 28. – 31.05.2015

Unser Außenreporter Harri Hirsch berichtet aus Usedom vom Balmer See.

2e Auf gehtsEinige professionelle Golfer reisen bereits am Donnerstag an, absolvieren an diesem Nachmittag und am Freitagvormittag noch eine Trainingsrunde. Die Anderen ignorieren diese Wettbewerbsverzerrung souverän.

25 Teilnehmer am Start; blauer Kurs; perfekte Einteilung durch den Organisator Atze; keine Fragen mehr; alle Carts aufgeteilt; Sonne strahlt. Heute geht es um Training, um Ballgefühl, um Spaß und Genuss. Es bleibt bis Loch 18 trocken und nahezu windstill – ideale Bedingungen. Anschließend werden Biere, Fanta, Spezi und Latte getestet, der Magen knurrt, das Steakhouse ruft.

Der Heißhunger auf Burger setzt sich mehrheitlich durch, einige bleiben beim Steak (nach Tagespreis) und vereinzelt ertappt man ältere Kaliber beim Verzehr eines gen-manipulierten Hähnchens. Dies bleibt ohne Folgen. Der Wein schmeckt, das Bier zischt, Tom zischt heute noch nicht. Stühle werden schon hoch gestellt – Umzug in die Appartments. Die Nacht über regnet es…

Tag zwei beginnt stürmisch, noch trocken. Der Himmel lässt einiges erahnen. Egal – auf geht’s an den Start Gelb.

Jetzt zeigt sich der wahre Golfer: Das Material wird gegen Regen geschützt, der Körper verschwindet in Plastik, Handtücher (zum Duschen im Appartment!!!) werden über Körperteile gelegt, Carts bekommen Regenreifen, Brillen sind unter den Caps kaum zu sehen, Schirme sind an Bord. Der Wind ist heftig.

Pünktlich zum ersten Abschlag regnet es in Strömen, durch den Sturm peitscht das Wasser waagerecht in die furchtlosen Gesichter. Bis auf vier Pappnasen, die langsam aufweichen würden und sich daher in das Restaurant zurückziehen, marschiert die Truppe los – es ist ja auch Turnier!

Und siehe da: Nach und nach hört der Regen auf, der Sturm nicht, und es bleibt – bis auf kurze Schauer und nasse Schuhe, Socken sowie Hosenbeine – bis zum Turnierende trocken. Der Außenreporter gehörte übrigens, trotz Unterwasserkamera, zu den Pappenheimern; daher sind keine Turnierfotos zu sehen…

Am Abend in der Alten Schule, die mittlerweile ein junger Italiener geworden ist, wird geschlemmt und geehrt.

Hier die stolzen Gewinner dieses Jahres:

  1. brutto: Jan-Erik (26)
  2. brutto: Grille (25)
  3. brutto: Dubi (20)
  1. netto: Rolf B (50)
  2. netto: Gitte (47)
  3. netto: Uli (41)

Longest drive: Jan-Erik >290m

Nearest to the pin: Grille (3,13m)

Zwischendurch erfahren wir den Spielstand des Pokalendspiels; Ausschnitte und Tore des Spiels werden zu später Stunde in Sport clips nicht vermisst und in Nachtmagazinen, Nachrichten oder online geguckt. Ehrungen und Reden wechseln sich ab, Preise werden überreicht, Rührungen sind kaum zu verbergen, da werden sogar hart gesottene Regenmänner schwach. Mit zunehmendem Konsum steigt die Gemütlichkeit und die Lautstärke. Tom kommt mit alten und neuen Witzen rüber, die manchen schon fast überfordern. Und plötzlich lüftet Rolf U ein Geheimnis: Junior hat für dieses Wochenende nur Golfsachen mit. Jochen St hat sich schon über den strengen Geruch und den leeren Schrank sowie das verarmte Bad gewundert. Junior ließ seine Tasche vor Rolfs Haus im Auto. Von Freitag auf Samstag konnte ja noch gewendet werden, doch mittlerweile…

Kameraden greifen ihm nicht unter die Arme – igitt – sie helfen ihm mit Unterhosen, T-Shirts, Socken und eingeschweißtem Mundpflege-Set aus. Doch alle ahnen, hier handelt es sich nicht um altersbedingte Schusseligkeit. Nein – dies ist ein ganz geschickt eingefädelter Schachzug von Junior, an neue und neumodische Klamotten zu kommen. Mit Erfolg.

Junior versucht abzulenken, in dem er für das nächste Jahr neue Regeln und Wettbewerbe in den Raum schmeißt – besser das als seine Socken!!! – etwa: nearest to my pim, longest life, nur ein Preis pro Person… weitere Ideen gehen unter.

Tag 3 startet mit Sonne und wenig Wind. Chapman-Vierer ist angesagt, die Einteilung ist perfekt. Es wird erneut großer Sport gezeigt, zeitweise Schwächen durch den Partner ausgeglichen, zügig und mit Risiko angegriffen. Ein großes Finale des Wochenendes!

Brutto und netto geht an Dubi/PeN ganz knapp vor Grille/Sören. Siegerehrung auf der Terrasse, (alkoholfreie) Biere, Fanta, Latte, Kuchen, Sandwich – der Abschied fällt schwer, doch die Brückensperrung zwingt zum Aufbruch.

Erneut ein großer Dank an den Organisator Atze! Und die Teilnahme von Jochen St ist eine Bereicherung. Das soll hier erwähnt werden.

Harri Hirsch
(nach Diktat verreist)

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